Spielend für Toleranz

Als Brettspiel-Blog hat man mit politischen und gesellschaftlichen Inhalten normalerweise nicht viel zu tun. Vor den Nazi-Aufmärschen in Chemnitz, dem offenen Hass gegen Juden in Berlin, Seenot-Rettern denen die Einfahrt in die Häfen verwehrt wird, sinkenden Hemmschwellen in der öffentlichen Debatte und zunehmender rechter Gewalt in ganz Deutschland und Europa darf man aber auch als Brettspieler nicht die Augen verschließen. Daher haben die Blogs rezensionen-fuer-millionen.blogspot.com, spielerleben.de und brett-spiel.de die Aktion Spielend für Toleranz ins Leben gerufen. Um ein Zeichen zu setzen, dass die Mehrheit der Gesellschaft im Allgemeinen und die Brettspielszene im Speziellen diese Entwicklungen nicht akzeptieren.

Die Initiatoren zeigen sich “erschrocken über das, was in unserem Land passiert. Wir sind aufgewachsen in einer Zeit, als Demokratie und Menschenrechte selbstverständlich erschienen. Und plötzlich erscheinen sie nicht mehr selbstverständlich. Für Demokratie und Menschenrechte muss man eintreten. Und das wollen wir tun, indem wir auf unseren Blogs ein Zeichen setzen: für Toleranz und gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.”

Warum gerade in der Spieleszene diese Aktion gestartet wird, begründen die Initiatoren so:
“Warum diese Aktion ausgerechnet in der SpieleSzene? Spielen ist doch unpolitisch? Ja, das stimmt. Aber wir verstehen das Eintreten für Toleranz nicht als ein vorrangig politisches, sondern als ein menschliches Statement. Spielen steht für ein respektvolles Miteinander, für Gleichheit, Fairness und Dialog. Spielen verbindet statt auszugrenzen. Spielen steht für genau die menschlichen Werte, die aktuell bedroht sind. Und deshalb sind SpieleBlogs und Websites nach unserer Auffassung genau der richtige Ort, um ein Signal für Toleranz zu setzen. Um nicht immer nur zuzuschauen und sich zu wundern. Sondern um zu zeigen: Die Mehrheit ist gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Und sie schaut nicht mehr nur zu.”

Ich kann dem nur zustimmen. Spiele sind zwar nicht politisch, sie werden aber von Menschen gespielt die Teil der Gesellschaft sind. Das zeigt nicht zuletzt der häufig verwendete Begriff Gesellschaftsspiel. Die verbindende Kraft von Brettspielen über Generationen, Ethnien, Religionen und gesellschaftliche Schichten hinweg wird in meinem Blog durch den Satz “…weil spielen uns verbindet” im Header seit jeher deutlich gemacht. Dennoch möchte auch ich mit dem Logo der Initiative auf meiner Seite ein Zeichen für mehr Toleranz und Respekt und gegen Rassismus, Hass und Fremdenfeindlichkeit setzen.

Ein Kommentar zu “Spielend für Toleranz

  1. Tolle Aktion – jedes Zeichen, dass einem zeigt das man nicht alleine ist, bringt einem vielleicht den Mut aufzustehen wenn es wirklich mal nötig ist. Von daher völlig egal WO es steht.

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